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Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Handchirurgie
Operngasse 17-21,
A-1040 Wien

Grußworte
58. DAH Symposium 04.-06. Mai 2017
in Münster, Deutschland


Wissenschaftliche Leitung
Prof. Martin Langer


Sehr geehrte Kolleginnen, Kollegen, liebe Freunde und Förderer der DAH,

Es ist uns eine sehr große Freude, Sie zum 58. Symposium der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Handchirurgie vom 04. – 06. Mai 2017 in Münster begrüßen zu dürfen.

Thema der diesjährigen Veranstaltung: „Standardoperationen – OP-Techniken, Variationen, Tipps und Tricks”. Standardoperationen sind leider sehr selten das Hauptthema auf speziellen Kongressen und gerade diese Operationen interessieren unseren handchirurgischen Nachwuchs. Fragt man Expertinnen und Experten nach Details der Durchführung dieser Operation, merkt man schnell, dass der Begriff „Standardoperation” nicht zutrifft. Zwar gibt es „Standard-Diagnosen”, die Behandlung und insbesondere die Operation erfolgen aber in der Regel häufig sehr unterschiedlich. Je weiter die Wohnorte auseinanderliegen, umso größer scheinen die Variationen zu sein. Jede Variation einer Operationstechnik kann für bestimmte Patientinnen und Patienten Vor- und Nachteile haben und es ist von großem Wert, wenn verschiedene OP-Techniken bekannt sind und intraoperativ aus lokalen Gründen auf eine andere Technik ausgewichen werden kann. Dazu ist es jedoch notwendig, die Variationen und vor allem die Tricks und Tipps für diese Operationen zu kennen.

Und wenn man einmal ehrlich ist: Lesen wir über diese Themen noch Fachartikel? Sicherlich selten. Daher ist die Frage über diese „kleinen Handchirurgischen Eingriffe“ nicht unberechtigt:

Sind Sie noch up to date?

Ich habe bei vielen Sitzungen zu einem bestimmten Thema auf verschiedenen Kongressen bei jedem neuen Vortrag fast die gleiche Einleitung zum Thema gehört. Diese Redundanzen sind nicht nur ermüdend, sondern kosten auch viel Zeit. Und die Zeit auf einem wissenschaftlichen Kongress ist knapp – sehr knapp. Da heute möglichst viele Teilnehmer einen Vortrag halten wollen oder sollen, ist die Diskussionszeit meist sehr kurz. Wenn dazu noch einige Redner ihren vorgegebenen Zeitrahmen sprengen, gibt es gar keine Diskussionen. Die wertvollsten Informationen habe ich sehr häufig nicht aus den Vorträgen, sondern aus den Diskussionen mitgenommen.

Aus diesem Grund möchten wir das übliche Kongress-Schema verlassen und ein anderes Format mit Einleitungsreferaten und einer intensiven Diskussionsrunde auf dem Podium erproben. Die Einleitungsreferate sollen einen Überblick über OP-Technik (5 Minuten nach Lehrbuch), Anatomie, Pathophysiologie (5 Minuten) und mögliche Komplikationen bei der Operation (10 Minuten) ermöglichen. Auf dem Podium werden dann erfahrene Vertreter der Handchirurgie aus Österreich, der Schweiz, aus Deutschland, der Niedergelassenen Handchirurgen und der Handtherapeuten sicherlich kontroverse Diskussionen (30 Minuten) führen.

Ein Moderator wird die Diskussion der verschiedenen Podiumsteilnehmer aus verschiedenen Ländern zur Operationstechnik und zur Weiterbehandlung leiten. Welche Schnittführung wird in Österreich, in der Schweiz oder in Deutschland bevorzugt? Wird lokal reseziert oder rekonstruiert? Welches Nahtmaterial, welche Anästhesieform? Ab wann operativ? Ab wann konservativ? Was hat sich in den letzten Jahren geändert? Welche Komplikationen treten nachher in der Klinik auf? Was machen Niedergelassene anders? Welche Erfahrungen haben die Handtherapeuten? Was soll man auf gar keinen Fall mehr machen? Was macht diese Operation leichter, was macht sie sicherer?

Mit Münster ist seit langer Zeit einmal wieder ein nördlicher Austragungsort des Kongresses gewählt worden. Darüber freue ich mich sehr und hoffe, dass auch viele Teilnehmer dabei sein werden, denen ein Kongressbesuch in Süddeutschland, Österreich oder in der Schweiz bisher zu weit war und hoffe, dass diese Teilnehmer so begeistert von der DAH sein werden, dass sie auch den Kongress in Bern 2018 und viele weitere besuchen werden.

Wir freuen uns auf ein hochinteressantes 58. DAH-Symposium und ein Wiedersehen in Münster!

Ihr

Prof. Dr. Martin Langer
Tagungspräsident 2017